Die meisten Erkrankungen vermag der Organismus allein durch seine natürlichen Abwehrkräfte zu überwinden und werden von uns selbst meist gar nicht wahrgenommen. Es gehört zum Wesen des lebenden Organismus, daß er durch eine angeborene Selbstregulation in der Lage ist, Abweichungen von dem gesunden Gleichgewicht der Kräfte zu kompensieren. Störungen in einzelnen Lebensvorgängen werden durch eine Umstellung bestimmter Funktionen und durch die Aktivierung der natürlichen Abwehrvorgänge reguliert. Der Gedanke, daß bei Heilungsvorgängen eines Individuums natürliche bzw. körpereigene Selbstheilungskräfte unentbehrlich sind, hat im Bewußtsein vieler Schulmediziner heutzutage, ganz im Gegensatz zu den alten Heilern wie Paracelcius oder Hufeland, an Bedeutung verloren. Oftmals wird die ärztliche Aufgabe nur unter dem Blickwinkel der Organpathologie betrachtet, im Sinne einer lokalen pathologisch- anatomischen Schädigung, die behoben werden muß und es wird rein schematisch, ausgehend von der diagnostizierten Krankheitsbezeich- nung das entsprechende Medikament eingesetzt. Also, hat der Patient Kopfschmerzen, bekommt er ein Kopfschmerzmittel; leidet er unter einer Erkrankung der Haut, bekommt er meist eine, noch dazu cortisonhaltige, Salbe. Bei dieser symtomatischen Therapie wird nur allzuoft die Grundsituation des Organismus übersehen und den natürlichen Abwehrregulantien des Körpers keinerlei Bedeutung beigemessen, wenn nicht sogar eine iatrogene Supression körpereigener Abwehrmechanismen erfolgt. Die Erkenntnis, daß der Organismus durchaus in der Lage ist, durch Akti- vierung seiner vorhandenen Immunmechanismen zur Gesundung beizutragen, wird oft vergessen oder nicht beachtet. Dabei ist es kein Geringerer als Ferdinand Hoff, Direktor des Medi- zinischen Universitätsklinikums in Frankfurt, der bereits in seinen Veröffentlichungen aus dem Jahre 1930 " Unspezifische Therapie und natürliche Abwehrvorgänge " immer wieder auf den Nutzen natürlicher Abwehrvorgänge im Organismus und die Wirkunsweise dieser Regulationseinrichtungen hingewiesen hat. In seinen gesamten Veröffentlichungen weist Hoff immer wieder auf die Bedeutung der natürlichen Heilungsvorgänge hin und warnt davor, bei den großen Erfolgen der spezifischen Therapie mit modernen Heilmitteln diese angeborene Abwehrregulation außer Acht zu lassen. Denn daß überhaupt die Heilung einer Krankheit möglich ist, so F. Hoff, verdanken wir einzig und alleine den natürlichen Heilungsvorgängen des Organismus. Bei uns Erfahrungsheilkundler stand und steht die Anregung der patienteneigenen Selbstheilungskräfte schon immer an erster Stelle. Was lag da näher, als sich Gedanken zu machen, ob Blut nicht ein ge- eignetes Mittel sein könnte, die Selbstheilungskräfte anzuregen . Der Gedanke, daß bei einer Krankheit natürliche Heilungsvorgänge unab- dingbar sind und durch eine gezielte "Reiztherapie" Heilungsprozesse gesteigert werden können, haben den Arzt August Bier bereits 1905 verlaßt, die Eigenbluttherapie in verschiedenen Varianten bei unterschiedlichen Krankheitszuständen anzuwenden. Er hatte beobachtet, dass Knochenbrüche wesentlich besser und kompli- kationsärmer heilten, wenn sich bei einer Fraktur ein Hämatom gebildet hatte. Dies bestätigte er experimentell, indem er Eigenblut an die Frakturstelle injizierte. August Bier ging bei der von ihm praktizierten Eigenblutbehandlung noch von der Vorstellung aus, daß die nach der Eigenblutinjektion freige- setzten Eiweißverbindungen als Reizstoff im Organismus wirksam werden, dadurch eine "akute Entzündung" in Verbindung mit Temperaturerhöhung (Abwehrreaktion) auslösen und somit Heilungsprozesse bewirken. Bei seinen Injektionen machte er sich die Arndt-Schulz'sche Regel zum Grundsatz:
Ein Richtmaß, daß für jeden Eigenbluttherapeuten auch heute noch seine Gültigkeit hat. Ebenso vertrat der Dermatologe Spiethoff die Meinung, daß durch eine Eigenblutinjektion eine Reizwirkung ausgelöst und eine Art Desensibili- sierung erfolge. Auch andere Autoren wiesen darauf hin, daß nach intramuskulärer In- jektion von Eigenblut das Immungedächtnis des Organismus geweckt und damit Killerzellen und sowie Leukozyten vermehrt auftreten. Es ist u.a. erwiesen, daß eine Eigenblutinjektion zu einer erkennbaren Ver- änderung der Reaktionslage im Organismus führt und in einer Zunahme der Immunkörper im Blut seinen Ausdruck findet. Schließlich kommt es zu einer Resistenzsteigerung des Gesamt- organismus, was eine Anhebung der allgemeinen Abwehrlage bewirkt und die Heilungsfähigkeit des Organismus günstig beeinflußt. Ferdinand Hoff bezeichnete die unspezifische Reiztherapie, zu der die Eigenbluttherapie zählt, als "Stoß ins vegetative System". Der Organismus beantwortet jeden Reiz, der auf die Regulationssysteme einwirkt mit einer allgemeinen vegetativen Reaktion. Je nach Umfang und Einwirkung des Reizes kann der Körper mit einer stärkeren oder schwächeren Gegenreaktion reagieren, wobei aber immer das Wirkungsprinzip der vegetativen Gesamtumschaltung erkennbar wird. Durch experimentelle Untersuchungen konnte F. Hoff die ablaufenden vegetativen Reaktionen nach parenteraler Anwendung verschiedener Reizmittel festhalten: Das zirkulierende Blut ist in erster Linie Transportmittel für zahlreiche Stoffe, wobei der Sauerstofftransport die fundamentalste Funktion darstellt. Daneben ist das Blut für die Umverteilung von Nährstoffen, Elektrolyten, Vitaminen sowie für die Ausscheidung von Kohlendioxyd, Stoffwechsel- abfallprodukte usw. zuständig. Gleichzeitig enthält das menschliche Blut eine Vielzahl individueller körpereigener Informationen über durchgemachte Erkrankungen, vorhandenen Resttoxinen von überstandenen Infektionen, Stoffwechselablagerungen, aber auch ganz spezifische Antikörper, mitunter auch Bakterien. Zur Erfüllung dieser vielfältigen Aufgaben darf das Blut seinen funktionellen Raum, das Gefäßsystem nicht verlassen. Gelangen Blutbestandteile ausserhalb des Gefäßsystems, treten Abwehr- maßnahmen im Sinne einer Entzündung auf. Hier wird das Blut selbst zum pathogenen Reiz. Entnehmen wir aus dem Gefäßsystem Blut, daß neben vielen lebens- wichtigen Bestandteilen auch Antigene, Toxine evtl. Bakterien enthält und führen eine subkutane bzw. intramuskuläre Injektion in das Gewebe durch, tritt eine Aktivierung der Abwehrstoffe ein. Es kommt zu einer Stimulierung des Immunsystems. Das körpereigene Blut, als solches vom Organismus nicht mehr ange- sehen, wird gleichsam als Fremdkörper reininjiziert. Die Abwehrmechanismen werden in Alarmbereitschaft versetzt, da Blut normalerweise nichts ausserhalb seiner ihm vorgeschriebenen Bahnen, den Gefäßen, zu tun hat. Am Ort der Injektion kommt es zu einer typischen Entzündungsreaktion (Makrophagen, Leukozyten, Zytokine etc.) sowie einer Temperatur- erhöhung. Das Blut wird zum Informationsträger für das Immunsystem mit der Folge, daß die Abwehrsituation optimiert wird. Durch die Eigenblutinjektion werden die therapeutischen Informationen einer erneuten Infektion über Gewebsrezeptoren und Zellmembranen aufgenommen. Dadurch ist es durchaus möglich, einen bestehenden chronischen Krankheitsprozeß in einen akuten Zustand zurückzuführen mit Zeichen einer vertretbaren und für den Kranken erträglichen Erstverschlimmerung. Aufgrund dieser herbeigeführten Situation wird ein erneutes Aufleben der Abwehrkräfte erreicht, mit dem Ziel, Heilungsprozesse einzuleiten. Der Einfluß des injizierten Eigenblutes auf die vegetative Gleichge- wichtslage ist gewaltig . Forscher wie Weichardt begründeten das Fieber, den Anstieg der Leukozyten, die Antikörperbildung usw. nach Eigenblutinjektion damit, daß durch Aktivierung der Zellen Spaltprodukte im Organismus entstehen, die eine Umstimmung und damit verbunden eine Leistungssteigerung bewirken. Lange Zeit wurde die Frage diskutiert, ob die Eigenbluttherapie eine Stimulierung der spezifischen oder unspezifischen Abwehr auslöst. Die von den Medizinern Vorschütz und Löhr durchgeführten Unter- suchungen und Versuche ergaben, daß bei einer Eigenblutherapie spezifische sowie unspezifische Abwehrmaßnahmen zum tragen kommen und zusammenwirken. Allgemeine Auswirkung der Eigenbluttherapie: Die Eigenblutbehandlung übt eine sehr günstige Wirkung auf das Allgemeinbefinden aus. Viele Patienten fühlen sich nach der Behandlung vital und deutlich leistungsfähiger. Der Schlaf wird länger, tiefer, depressive Zustände werden gebessert. Diese Beobachtungen kann man insbesondere bei seelischen und körperlichen Mißempfindungen während des Klimakteriums machen. Interessant ist auch die Feststellung, daß durch die Behandlung, hauptsächlich bei den chronisch Kranken, der Gesundungswille und der Lebensmut gehoben wird. Auch die analgetische Wirksamkeit, vorwiegend bei Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises ist sehr eindrucksvoll. Bei Aktivierung des Eigenblutes mit dem Hämoaktivator nach Dr. med. Höveler ist die Schmerzreduzierung bei chronischen Schmerzzuständen besonders intensiv; aber auch die Ozontherapie sowie die Eigenbluttherapie mit Zusatz von aktiviertem Procain leistet hier gute Dienste. Hier können nach einer gewissen Behandlungszeit die stark wirkenden Analgetika erheblich reduziert bzw. die Verabfolgung oft ganz eingestellt werden. Eine weitere Wirkung der Eigenblutbehandlung sieht man bei Erschöpfungszuständen. Die oftmals damit verbundene Appetitlosigkeit, Abmagerung, Durchfälle oder Obstipation, depressive Verstimmungen und rasche Ermüdbarkeit können günstig beeinflußt werden. Dabei kann man immer wieder beobachten, daß die Einwirkung des Eigenblutes auf das Allgemeinbefinden bei vegetaiv stigmatisierten Patienten besonders überzeugend ist. Auffallend ist auch das Phänomen, daß Patienten, die über längeren Zeitraum mit Eigenblut behandelt wurden wesentlich besser auf Medikamente ansprechen. Das bedeutet, daß mit Nebenwirkungen verbundene Medikamente erheblich reduziert werden können und damit negative Auswirkungen starker allopathischer Pharmaca erst gar nicht zum Tragen kommen. Aber auch bei Patienten welche unter einer Antibiotikatherapie stehen, empfiehlt es sich zur Steigerung der Wirksamkeit des Antibiotikums, eine Eigenbluttherapie parallel dazu durchzuführen; dabei werden auch die Verträglichkeit bzgl. des Medikamentes verbessert bzw.eventuelle Nebenwirkungen abgeschwächt oder sogar vermieden. Doch bei allen positiven Aspekten der Eigenblutbehandlung muß bedacht werden, daß diese Form der Behandlungsmethode auch ihre Grenzen hat. Bei allen eindrucksvollen Ergebnissen darf die Eigenbluttherapie bei destruktiven Endstadien nicht angewendet werden. Die Belastung für den toxinüberschwemmten und kaum noch reaktions- fähigen Organismus wäre zu gewaltig. Es käme zu einer retoxischen Phase im Sinne Reckewegs also eine Art Autointoxikationinfolge einer Aktivierung von Toxinen (z.B.Sutoxine etc.) welche abgelagert im Mesenchym wieder rückverstoffwechselt würden. Auch bei irreversiblen Schäden ist die Anwendung sinnlos (z.B. Querschnittslähmung). Indikationen der Eigenblutbehandlung:
Während ursprünglich das Blut nur im unveränderten Zustand, also ohne Zugabe von Medikamenten bzw. ohne apparative Behandlung zur Anwendung gelangte, entwickelte sich im Lauf der Jahre eine Reihe von modifizierten Eigenblutbehandlungen. So gibt es : 1. Natives Eigenblut Gerade bei der Behandlung von Kindern hat sich die Therapie mit POTENZIERTES EIGENBLUT bewährt: Die Kinderärztin Frau Dr. Imhäuser , welche ein sehr empfehlenswertes Buch zum Thema, der homöopathischen Behandlung des Kindes geschrieben hat, arbeitet sehr viel mit diesem Verfahren. Nach dem Prinzip "Gleiches mit Gleichem" zu behandeln, sieht Imhäuser im menschlichen Blut eine Arznei, die bei entsprechender Potenzierung eine schnelle und sichere Heilung vollbringen kann. Nach Reckeweg enthält das Blut u.a. zahlreiche HOMOTOXINE die durch entsprechende Potenzierung ungiftig , jedoch therapeutisch hochaktiv werden und Heilreaktionen auslösen. Bei diesem Verfahren wird das Patientenblut wie ein Arzneimittelgrund- stoff für ein Homöopathikum schrittweise potenziert und zwar in centisimal Schritten, also C1 , C2, C3, usw. Weitere interessante Varianten der Eigenblurbehandlung sind:
Das mit Sauerstoff angereicherte Blut wird dann umgehend intramuskulär apliziert.
Bei der großen Ozoneigenblutbehandlung nach Wolf werden ca. 100 bis 150 ccm Venenblut mittels einer Vakkumflasche mit Infusionsbesteck und Butterfly entnommen. Dazu gibt man einen Gerinnungshemmer wie zum Beispiel Natrium citrat oder Heparin. Danach wird das Blut mit einem Ozon-Sauerstoff-Gasgemisch durchperlt und wieder Rückinfundiert.
Bei diesem Verfahren wird das Eigenblut mit Gero- oder Aslavital ge- mischt und kurmäßig verabreicht. Diese Applikation empfiehlt sich als Kuranwendung von 12 Injektionen im Sinne einer modifizierten Aslan-Kur mit all den dafür aufgeführten Indikationen plus einer Aktivierung des Immunsystems. Auf der einen Seite hat man die Wirkung einer Eigenblutbehandlung und auf der anderen Seite hat man die regenerierende Wirkung der Aslantherapie. Dosierung und Behandlungsintervalle der Eigenbluttherapie: Für eine erfolgreiche Eigenblutbehandlung sind Dosierung und Intervall von sehr weittragender Bedeutung. Man muß bei der Behandlung mit Eigenblut von drei grundsätzlichen Überlegungen ausgehen und demgemäß die Menge des zu injizierenden Eigenblutes und die erforderlichen Intervalle genau festzulegen: 1. Handelt es sich um eine akute oder chronische Erkrankung? 2. Wie ist die konstitutionelle Veranlagung des Patienten ? 3. Wie entwickelt sich die Reaktionslage des Patienten während der Eigenblutbehandlung ? Grundsätzlich kann man bei der Injektion von Eigenblut davon ausgehen, daß nur kleine Mengen Blut notwendig sind, um dem Organismus die erforderliche Information zu übermitteln und den biologischen Reiz auszulösen. Die Praxis zeigt immer wieder, daß 0,5 bis 3,0 ml Blut zur Injektion im allgemeinen ausreichen. Für die Behandlungsintervalle gilt die Regel: Je akuter der Zustand - desto öfter, je chronischer der Zustand - desto seltener sollen die Eigenblutbehandlungen erfolgen. Die Intervalle, so schreibt Haferkamp, bilden einen integrierenden Bestandteil der Therapie. Von der Größe es Intervalls wird nicht nur die Stärke der Wirkung einer bestimmten Dosis, sondern auch die Art der Wirkung oft entscheidend bestimmt. So erfordern z.B. die akuten Infektionen eine kontinuierliche Umstimmung. Hier kann man durch schnell aufeinanderfolgende ansteigende Dosen einen nachhaltigen günstigen Einfluß auf den Organismus ausüben. Bei den mehr chronisch verlaufenden Erkrankungen hat sich die Anwendung im großen Intervall und kleinsten Dosen am besten bewährt. Hier werden wöchentlich zunächst zwei, später eine und auf längere Sicht betrachtet, 14 -tägig oder dreiwöchentlich je eine Injektion verabfolgt. So sollten die Intervalle der Eigenbluttherapie individuell durchgeführt werden und nicht nach einem 08/15-Schema. Das aktuelle Krankheitsbild und die Reaktionen beim Patienten sind entscheiden für die Wahl der Intervalle. Information für den Patienten: Es ist durchaus möglich, daß nach einer Verabreichung von Eigenblut ein leichtes Fieber auftreten kann was ein gutes Zeichen ist , da es zeigt, daß der Körper reagiert. Nach etwa 2 bis 3 Stunden klinkt das Fieber wieder ab. Auch kann es durchaus vorkommen, daß sich der Patient einige Tage müde und schlapp fühlt und ein verstärktes Krankheitsgefühl bzw. Schlaf- bedürfnis auftritt. Hierbei handelt es sich um Abwehrraktionen des Organismus , welche zur Wiedererlangung der Gesundheit notwendig sind. |
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