Schröpftherapie





Das Schröpfen

Die Schröpfbehandlung ist Jahrtausende alt, älter als Aderlaß und Blutegelbehandlung. Sie war in den verschiedensten Formen bei Naturvölkern und in den alten Kulturen Mesopotamiens, Südamerikas und Indiens gebräuchlich und hat auch in der europäischen Medizin eine große Rolle gespielt. 
Das älteste Zeugnis der Schröpfkunst ist ein ärztliches Siegel aus Mesopotamien (3300 v.Chr.), welches 3 Schröpfköpfe darstellt. 
Aber auch in der traditionell chinesischen Medizin spielt das Schröpfen eine größere Rolle als die Akupunktur ! 
Durch die mißbräuchliche Anwendung im Mittelalter ist die Methode in Verruf geraten und wurde aus der Allgemeinmedizin verdrängt. 
In Deutschland wurde diese alte Heilmethode fast nur von Heilpraktikern angewendet und auch weiterentwickelt so daß diese Methode ihren festen Platz in der Ganzheitsmedizin hat.
Neuerdings jedoch findet dieses alte Heilverfahren auch immer mehr das Interesse der Schulmedizin. 
Lange bevor die Medizin Kenntnisse bezüglich der kutiviszeralen 
(cutis=Haut, visceral= v.d.Innereien kommend)  Reflexzonen-
zusammenhänge hatte, hatten sich die alten Behandler das erfahrungsheilkundliche Wissen über den Zusammenhang von Hautveränderungen und erkrankten Organen zunutze gemacht. 
Bei dieser Therapie ist der Ort der Diagnostik auch immer der Ort der Therapie. Dieser Ort ist im wesentlichen die Haut und das Unterhautgewebe der segmentalen Gliederung des Rückens. 
Die Kunst des Schröpfens beginnt mit der Begutachtung des Patientenrückens wobei ein geübte Tastsinn nach myogelotischen Veränderungen (knotenartige Ablagerungen) der Rückenmuskulatur, sulzigen Erhebungen, Schwellungen oder schlecht durchbluteten Reflexzonen fahndet.


Beim trockenen Schröpfen wird eine Glasglocke mit Unterdruck an der entsprechenden Reflexzone aufgesetzt bzw. festgesaugt. Die dabei entstehende Saugwirkung verursacht mikroskopisch feine Blutaustritte ins Gewebe und bewirkt eine Kräftigung bzw.Tonisierung in Zuständen der Leere bzw. des Energiemangels. 
Beim blutigen Schröpfen wird die Haut vorher leicht geritzt, sodann wird die Saugglocke angesetzt; dabei wird Lymphflüssigkeit und Blut an- bzw. abgesaugt. 
Diese Methode wirkt somit blut- und lymphentziehend, oder wie die alten Heiler sagten, entgiftend und von "schlechten Säften befreiend".
Vereinfacht kann man sagen, daß dort wo ein Zuviel ist, etwas weggenommen wird und dort wo ein Zuwenig, etwas aufgefüllt wird.

Indikationen dieser beiden Schröpfverfahren: 

  • Wirbelsäulen-Syndrome,Lumboschialgien,
  • Nackenkopfschmerzen, 
  • Neuralgien, 
  • Leber- und Gallestaungen, 
  • Asthma bronchiale, 
  • Bluthochdruck sowie niedriger Blutdruck, 
  • Wechseljahresbeschwerden, 
  • Nierenerkrankungen u.a. 

Das Schröpfen ist eine Heilmethode die direkt in die Regulierung des Stoffwechsels eingreift und die Selbstheilungstendenzen des Körpers anregt und fördert.
Die Therapie hat meist eine schmerzlindernden Soforteffekt in der Reflexzone, da hierbei sogenannte Endorphine, das sind körpereigene Schmerzheilmittel, ausgeschüttet werden. 
Als eine etwas verwandte Methode ist noch die Schröpfkopfmassage zu erwähnen, wobei der mit einem Gleitmittel eingeriebene Patientenrücken mit einem angesaugten Schröpfkopf unter Beibehaltung der Saugwirkung massiert wird. 
Auch diese Methode bringt sofort eine deutliche Erleichterung bei muskulären Verspannungs- oder Schmerzzuständen.